Autor: Dr. D. Bunk, J. Wekenmann
Forschungsstand: 2019
Hinweis:
Copyright © 2000-2022 Dr.D.Bunk,
Essen, Germany. Die Informationen auf dieser Seite sind urheberrechtlich geschützt. Ihre
Vervielfältigung und Benutzung z.B. bei Angeboten elektronischer Auktionshäuser
ohne Nennung des Autors und der Quelle (URL) kann zu Abmahnungen
führen.
1863 Albert Frank Metallwaren-Fabrikation u.
Großhandel München
1878 Die Brüder Hermann und Erst Nier machen sich mit einer Klempnerwerkstatt in Beierfeld, Sachsen, selbstständig und fertigen u. a. Stalllaternen.
1893 Hermann und Ernst Nier
gründen auf Veranlassung von Ferdinand
Frank, Sohn von Albert, eine Sturmlaternen-Fabrikation in Beierfeld
1896 Nier Oel-Fahrrad-Laternen
1898 Albert
Frank Metallwaren-Fabrik kauft den Nier’schen
Betrieb in Beierfeld, Hermann u. Ernst Nier sind Betriebsleiter
bei F. Frank
1902 Erstes Reichspatent von Hermann Nier, Nr.138941 (Kurbelheber).
1901/2 Hermann Nier scheidet bei A. Frank aus und gründet eine eigene Produktion für Sturmlaternen in einem eigenen Haus, Beierfeld, Sa.. Ludwig Hutzler scheidet ebenfalls bei Frank aus und gründet eine eigene Produktion von Blech-Haushaltswaren mit Großhandel
1905 Max Ehmer (Schwiegersohn von Ernst Nier) und Arthur Nier (Sohn von Ernst Nier) gründen einen Fabrik für Fahrradlaternen.
1906 Hermann Niers Sohn Bruno wird Dpl.-Ing. nach Studium an der Techn. Univ. Dresden. Er wird die treibende Kraft der Laternenentwicklung und der Firma bis zum Ende in Beierfeld 1945.
1907 Ernst Nier tritt
in die Fabrik für
Fahrradlaternen und Autoteile NIRONA-Werke Nier & Ehmer
1909 - 1917 Bau der verschiedenen Flügel der Nier-Feuerhand Fabrik im Zentrum von Beierfeld, direkt daneben NIRONA-Werke, Beierfeld, heutige Adresse "Strasse zur Sturmlaterne"
1911 Herstellung von Blech-Haushaltswaren, Auto-
und Fahrradteilen.
1913 Feuerhand Wortmarke
Warenzeichen (DRWZ)
1914 Frankonia wird Aktien Gesellschaft
1914 - 1918 Alle Laternenhersteller in Beierfeld (Feuerhand, Frankonia, Nirona, Frowo,) stellen ihre Produktion auf Kriegserzeugnisse um. Herman Nier Handgranaten-Produktion
1916 Nier & Ehmer (NIRONA) fertigen die neuen deutschen Stahlhelme
M16 sowie
1918 – 1938 Nier
Feuerhand entwickelt sich neben Dietz,
USA, zum weltweit grössten Sturmlaternen-Hersteller
mit bis zu 12 Mio. Laternen pro Jahr bei einem
weltweiten Bedarf von ca. 18 Mio. Die jährlichen Produktionskapazitäten sind
bis auf 18 Mio. Laternen ausgelegt. Zahlreiche deutsche und internationale
Patente.
1920 Bildmarke Feuerhand im Kreis
1921 Hermann Nier, der Firmengrüder und Vater von Bruno Nier stirbt.
1928 Konkurs Frankonia AG, Beierfeld
1932-1936 Die alten traditionellen
Petroleum-Lampen und –Laternenhersteller Kaestner & Toebelmann
und Friedrich Stuebgen (Fledermaus-BAT),
beide Erfurt, wurden von der Hugo Schneider AG (HASAG), Leipzig, aufgekauft
1935 -1939 Ständige Patentstreitigkeiten mit der US-Firma Dietz um die "Baby"- Serie.
1936 am 2. Mai Anmeldung der Wort-/Bildmarke "Feuerhand" (Banner) .
1937 Nier kauft das Frankonia-Gebäude zur Essensträgerherstellung. Nier-Feuerhand ist weltgrösster
Laternenhersteller mit 12 Mio verkaufter Laternen pro
Jahr, wovon 98% exportiert werden
1937 Auseinandersetzung mit der staatsloyalen Hugo
Schneider AG in Leipzig (HASAG) und ihren unlauteren Marktstrategien in
Vorderasien
1938 Laternenproduktion auch im Hinblick auf militärische Abnehmer z.B. Nr.75MSKo „ATOM“ Marsch-Sicherungslaterne für Kolonnen im Gehäuse mit Koppel-Halter
1939 Zusammenbruch des internationalen Marktes in Folge des Kriegsbeginns, drastischer Produktionsrückgang auf 4 Mio. Laternen pro Jahr.
1941 Gasmaskenfilter unter dem Firmenkürzel fcc
1943 Keine Laternenproduktion für den zivilen Markt, Kriegsbewirtschaftung, Militärproduktion
1945 Fertigung bis Mai 1945: Gasmaskenfilter, Essenträger, angebl. Konservendosen, Waffen- und Munitionsteile
1945 ab Juni russische Besetzung des Beierfelder Gebietes und der Firma Hermann Nier ab 11.08. 1945, Oberst Falik, Demontage ab August 1945. Die Maschinen werden nach Charkow, Sowjetunion, jetzt Ukraine, transportiert.
1946 Keine Laternenproduktion, Rückholung von verliehenen Maschinen
1948
Ernst Bruno Nier, Dipl.-Ing., der Laternenkonstrukteur, wird von den Russen
verhaftet.
1949 23. Dez. Hermann Nier, KG in Hohenlockstedt gegründet, Rechtsform oHG, die Produktion beginnt mit einer neu konstruierten Nr.275 und Nr.276 "Atom", erste Serie..
1950 Einigung Nier und MEWA: Die Handelsmarke ‚Feuerhand’ wird nicht von der MEWA
verwendet. Die MEWA produziert unter der Handelsmarke BAT-Fledermaus der
ehemaligen Firma Friedrich Stuebgen, Erfurt. Alle
BAT-Laternen entsprechen konstruktiv den
Vorkriegs-Feuerhand-Modellen. 1990 an die Tschechische MEVA verkauft
1950 Ernst Bruno Nier verstirbt in Bautzen.
1953 Nier gewinnt den Patentstreit um die Brennerkonstruktion mit der Firma Aenne Sartorius, Wuppertal, vergl. die ASA-Laterne. Nier konnte sich auf dem internationalen Markt wieder etablieren. Die Firma erreichte aber nie wieder die Größe der Beierfelder Zeit, da der Bedarf an Petroleum-Sturmlaternen allgemein rückläufig war. Die Hochzeit der Sturmlaterne war vorbei.
1958 In der Firma ist man sich nicht einig über die Herstellung von Kunststoffleuchten für Straßenbaustellen.
1989 Hermann Nier KG
erloschen durch Umwandlung in Hermann Nier GmbH,
1991 RECO Im- Export GmbH
1992 –
2002 die ehemaligen Nier-FEUERHAND
und NIRONA Fabrikgebäude von 1914 sind in der
Bausubstanz noch erhalten und werden in Beierfeld als Gewerbepark genutzt.
2002 100 Jahre Feuerhand Laternen. RECO und die Nier-GmbH exportieren und produzieren als einziges Modell die Nr.276
2003 26. Aug. Gründung bzw. Umwandlung der Laternenfabrikation in die “Feuerhand GmbH i. G. Spezialfabrik für Sturmlaternen"
2005 23. Dez. Hermann Nier GmbH erloschen.
2012 Feuerhand GmbH insolvent
2014
RECO handelt nicht mehr mit FEUERHAND Laternen. Hatte die Verlängerung der
Rechte an der Marke "Feuerhand"
vergessen.
2014/15 Alle Rechte an der Wort- und Bildmarke "Feuerhand" wurden der "Müller & Co. Technische Dienstleistungen UG,
Groß Sarau" von der
eigens 2014 gegründeten "Merkur Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH,
Magdeburg", Geschäftsführer
Jonas Taureck (Pelam), abgekauft.
2015 Vertrieb der Feuerhand 276 Baby Special in Deutschland durch die Firma Pelam, Jonas Taureck.
1895
Mischluft-Sturmlaterne „Kaiser“ in Löt-Technik
1902 moderne Laternenherstellung, Vermeidung der Handlötung, hauptsächlich Stanz- und Falz-Technik
1905 Mischluft-Sturmlaterne „Regent“ von Albert Frank, Handelsmarke "Regent" DRGM 75722
1906 D.R.P. 194290 "Hebevorrichtung für das Schutzglas von Sturmlaternen, bei der Kröpfungen oder Ausbiegungen die Feststellung der Schutzglocke sichern"
1906/7 Ernst Bruno Nier (2. Generation) entwickelt als Ing.-Student in Dresden den Prototyp der späteren Nr.201, der zunächst mit Schildkröte-Emblem verkauft wird (Markenzeichen vermutlich eine Anlehnung an die "Panzer" Laternen von Kaestner & Toebelman)
1909 Einführung des Elektro-Stumpf-Schweissverfahrens (Punkt-Schweissen)
1911 Einführung der serienmäßigen Tauchverzinnung (Feuerverzinnung)
1911 Sturmlaternen werden mit Handelsnamen gekennzeichnet: „PUCCA“, „ THE OURBAR LANTERN“, "Sunstar".
1911 Handelsmarke Emblem Schildkröte im Kreis eingetragen
Mischluftlaterne mit Schildkröte-Emblem wie spätere Nr. 201/202 aber mit Glasheber nach D.R.P. 194290 von 1906, Prototyp der Nr.201.
Erste geätzte bauchige Gläser mit und ohne Feuerhandlogo "Best Fireproof Made in Germany"
1912 Werbeblatt
„Meine Freude – Abnehmbare Brennerkammer“, „Wegetrost“, Petroleumkocher „The Conqueror“
1914 Handelsmarke „Feuerhand“ für alle Produkte der Firma
1916 Stahlhelme M16 und Handgranaten
1919 verbesserte Herstellungstechniken des horizontalen Glasschutzes
1920 rundes Feuerhand-Emblem im glatten Kreis
1921 Laternen mit geprägten Nummern
1921 Einführung der Frischluftlaterne Nr. 252. Die Laterne ist eine Kopie der Dietz "Junior" , welche von der US-Firma Dietz eines deutschen Einwanderersprösslings bereits seit ca. 1898 hergestellt wurde, aber nicht patentiert war.
1921 Einführung der Mischluftlaternen-Serie Nr. 205, 223 und 227 mit Ringheber bzw. Kurbelheber, die später in die modernere Serie 305, 323 und 327 überging.
1925 Die relative kleine Frischluft-Laterne Nr. 270 mit 7 Linien, 16 mm, Brenner eingeführt.
1926 BABY Laternen-Typ mit Wind-Reflektorring am Glasträger patentiert in Deutschland und den USA
1927 Einführung der Mischluftlaternen Nr. 305, 323 und 327
1928 Spezialmodell
Nr.999 (Typ Nr.257, verbesserte Kopie der alten Dietz "Monarch" von 1913) mit
chinesischen Schriftzeichen,
1929 Warenzeichen Feuerhand im Strahlenkreis
1932 Patent für Essensträger, emailliert und blank aus Aluminium, Entwicklung der neuen kleinen "Baby-Frischluftlaternen", erstes Modell Laterne Nr. 275
1933/34 Einführung
der bis heute bekannten Serie kleiner Sturm-Laternen - „BABY-Serie“
– mit dünnen feuerfesten JENAer Gläsern von
Schott
& Genossen (Bor-Silikat-Glas), "India Design Nr. 58162 Registered"
(Über die Herkunft des India
Designs: In Indien wurden die Sturmlaternengläser von vielen Glasfabriken
kopiert. Nier ließ sich seine Gläser in Indien patentieren bzw. schützen, da der Verkauf von
originalen Ersatzgläsern für die Sturmlaternenhersteller ein sehr einträgliches
Geschäft war.)
Nr. 175 "Superbaby", Nr. 275, Nr.276, Nr.
277 mit 10 Linien, 25 mm Brenner, Nr. 375 mit verschiedenen Halterungen
und Glasblenden,
extra verlötete Spezial-Laternen mit Wagen-. Boots- und Kumt-Halterungen. Die Laternen der „BABY-Serie“ waren kurz nach der Einführung bald ein internationaler Marktrenner mit hohen Umsatzzahlen. Nicht so in Deutschland: Hier bevorzugte man die traditionellen Mischluftlaternen.
1933 Bruno Nier veranlasst die Konstruktion einer Laterne Nr. 255. Sie entspricht der Nr. 275 nur mit längerem Glas. Die Laterne Nr. 255 ist ein Prototyp, der nie in die Serienproduktion ging. Nachgewiesen durch eine Aktennotiz von Bruno Nier vom 28.12. 1933.
1934 Dietz in den USA bringt eine etwas vergrößerte Kopie der FH Nr.175 als Dietz No. 50 "Comet" auf den Markt. Sie entspricht etwa der FH Nr. 225, hat aber einen 5-Linienbrenner wie die FH Nr. 275. Die Laterne wurde anfänglich nur für den Export hergestellt (hauptsächlich nach Asien). Das führte ab 1935 zu ständigen Patentstreitigkeiten zwischen Nier und Dietz, der sich über das Jahr 1939 hinzog. Wegen der folgenden Wirren und Umbrüche des 2. Weltkriegs wurde das Verfahren nie endgültig geklärt und hatte nach der Freigabe aller deutschen Patente durch die Siegermächte 1945 und die Auflösung der deutschen Staatsordnung jeglichen Rechtsanspruch verloren. Bemerkenswert ist, dass die Dietz No. 50 "Comet" in der US-Preisliste erst ab 1950 geführt wird.
1935 Fahrradlaterne Nr.175F schwarz lackiert mit Halterung, blaue Gläser für Luftschutz
1936 Nr.75 „Atom“, Sportlaterne "Atom" im gewachsten Leinensack
1937 Nr. 225 "Medium", Öl-dichter Brenner (OELAB = Oel-Absperrung),
1938 NR. 235, verbesserter Brenner, große "Preisliste Nr. 296", unabhängiges Schlusslicht US235, später US176. Laternen mit farbigen Gläsern werden in England und Kanada als „Party-Lights“ angeboten, Nr. 75 MsKo Marsch-Sicherungslaterne für Koppel (Gürtel) und Nr. 175 MS Handhalterung.
1939 Patentierung der Sturmkappe und eines verschiebbaren Abblendschirms (siehe Nr.176 LU) , Einheitslaterne Nr.176E mit 5mm Docht zwecks Brennstoffersparnis. Glasheberkonstruktion ohne Rastblech wie bei der Nr.176 Einheitslaterne und bei dem letzten ‚Atom’ Modell Nr.75Stk (wird Standard der Nachkriegs-Serien ab 1950).
1940 Verdunklungs-Luftschutz-Blendlaterne Nr.176Lu. Herstellung von Verdunklungsgläsern (blau, braun-rot, schwarz sowie beschichtet in versch. Farbkombinationen) für alle ab 1934 produzierten Laternentypen, Blenden für die Atom Nr.75, letztes Atom-Modell mit Sturmkappe
1941 Fahrrad-Laternen Nr.75FS „Atom“ Fahrrad-Schlusslicht
1941 Rüstungsproduktion bis Kriegsende, Nier hatte den Ordonanzcode "fcc". Beispiel: Anlass-Kraftstoffbehälter, Gasmaskenfilter.
1943 eingeschränkte Laternenproduktion, nur noch Teileverkauf, z.B. Laternenrahmen als Aufsätze für Karbid-Lampen.
1945 Blau beschichtetes Atom-Glas nachweisbar (im Besitz des Bürgermeisters von Beierfeld, Sa.)
1945 bis 1948 sehr wahrscheinlich keine Laternenproduktion in den Nier-Werken, Beierfeld.
1949 Western Germany: Die Nier-Familie wohnt kurzfristig in Lüdenscheidt. In diese Zeit fällt ein Gesellschaftsvertrag von 1949 mit der Firma Mechanische Werkstätten Lola GmbH, Hohenlockstedt. Entwicklung der neuen, überarbeiteten Baby-Laternen (Glasheber links). Herstellung der Stanzwerkzeuge zuerst für die Laterne Nr. 275 "Atom".
1950 Beginn der
Produktion in Hohenlockstedt (Lockstedter Lager) mit Einführung der
überarbeiteten, modernen Baby-Serie Nr. 275 „Atom“, Nr 276 "Atom Special". Kurzzeitige
Herstellung einer modernisierten Nr.252. Kurzeitig noch rote und grüne
durchgefärbte Gläser der Firme AUER, Bad Gandersheim, dann nur noch farbig
beschichtete Gläser - erst Auer-Glas (10-Jahres-Vertrag 1949 bis 1960), danach
bis heute Schott Mainz
ab 1954 Modelle Nr. 175 "Super Baby", 176 "Super Baby Special", 252, 275 "Baby", 276 "Baby Special" mit u. ohne Sturmkappe, kurzfristig Fahrrad-Laternen, Öl-abdichtender Brenner (OLAB), Nr. 276 Großtank 70 und 120 Stunden (for celebration days)
1955
verbesserte, aufwändige Abluftführung bei den Kaltluftmodellen mit der Bezeichnung „Sturmfest“,
ca. 6 Jahre in Produktion.
Diesel-Warnfackel und Warndreieck,
Blechschild in Siebdruck für Tages-Abreißkalender, zeigt modische junge
Dame mit Nr.275 aus dem Katalog von 1955. Benzinfeuerzeug als Werbegeschenk.
1958 Entwicklung elektrischer Verkehrswarnleuchten und einer Kerzen-Laterne; die Vorlage dafür war das unabhängige Schlusslicht von 1938
1970 im September letzter Nachweis einer 120-Stundenlaterne Nr.276 Stk 120 Sturmkappe
1976 Dietz bringt eine Kopie der FH Nr. 275 auf den Markt: Dietz No.76 "The Original"
1979
Einstellung der Produktion gelb lackierter Baustellenlaternen Nr.276 Stk 70
Sturmkappe
1981 Letzter großer Exportauftrag für die US-Firma ‚Lamplight
Farms’ für eine Nr.275 mit geprägter
Füllschraube
‚Lamplight Farms’.
2000 Nr.276 Millennium Titan
2002 geprägte (2 Varianten) Sonderausgabe der Nr.276 in deutschen Farben.
2005/2006 vergoldete, vermessingte und vernickelte Nr.276. Produktion der verzinnten FH Nr. 276 bis 2012
2007 Herstellung der Nr. 276 geprägt "800 Jahre Beierfeld"
2008 "800 Jahre Beierfeld". Die Begründer des jährlichen Feuerhand Laternen Symposiums besichtigen die alten Produktionsstätten und ehemaligen Nier-Besitzungen.
2010 Ausstellung "Feuerhand Sturmlaternen im Wandel der Zeit" in Hohenlockstedt.
2012 galvanized (zinc coated) lantern Nr. 276 'Baby Special' 'Eternity
2012/2013
fire tinning was abandoned. The production was reorganized and the technical
product design
was altered by using galvanized steel sheet.
2014 The tm "Feuerhand" was bought by another distributor / dealer.
2015 Production of the "Feuerhand Eternity" Baby Nr. 276 in different colors (galvanized and additionally powder coated).
Bisher bekannte FEUERHAND Petroleum Sturm-Laternen mit geprägter Typ-Nummer ab 1921.
(Jahresangaben entspr. Katalog-Angaben)
Nr. Laterne |
''' Docht
(Linien) |
Glas-Schutz |
Jahr |
Brenndauer in Std. |
||
Frischluft |
75 |
1,5 |
Seitlich |
Kreuz |
1936 |
12 |
|
175 |
3,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1934 |
12 |
Einheitslaterne, Luftschutzlaterne und Nachkriegstyp |
176 |
1,5 |
Seitlich |
Kreuz |
1940 |
24 |
|
225 |
3,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1937 |
15 |
|
235 |
3,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1938 |
24 |
s. Bemerkung |
251 | 7,0 | Ring/Griff | Pat. Nr.256845 von 1911 | 1921(?) | 32 |
auch als tm "Cœur" |
252 |
7,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1921 |
15 |
Öl (Diesel?) Laterne |
253 |
7,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1931 |
15 |
wie 275, hohes Glas, Prototyp ging nie Produktion | 255 | ? | Seitlich | Kreuz | 1933 | ? |
|
260 |
10,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1925 |
20 |
|
262 |
10,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1931 |
20 |
|
270 |
7,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1925 |
26 |
auch als tm "Cœur" |
271 |
7,0 |
Seitlich |
Kreuz & Horizontal |
1931 |
32 |
|
272 |
7,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1931 |
72 |
|
275 |
5,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1934 |
14 |
|
276 |
5,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1934 |
17 |
|
277 |
10,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1934 |
16 |
|
280 |
10,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1931 |
24 |
|
282 |
10,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1931 |
45 |
|
375 |
7,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1934 |
12 |
Mischluft |
|
|||||
|
201 |
7,0 |
Ring |
Horizontal |
1924 |
32 |
Benzin-Laterne | 201Gl | Ring | Horizontal | 1931 | ? | |
|
202 |
5,0 |
Ring |
Horizontal |
1926 |
20 |
s. Bemerkung |
205 | 7,0 | Ring | Horizontal | 1921? | ? |
|
223 |
7,0 |
Kurbel |
Horizontal |
1921 |
20 |
|
227 |
7,0 |
Kurbel |
Kreuz |
1921 |
20 |
|
257 |
7,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1921 |
25 |
|
305 |
7,0 |
Ring* |
Horizontal |
1927 |
25 |
|
323 |
7,0 |
Kurbel |
Horizontal |
1927 |
25 |
|
327 |
7,0 |
Kurbel |
Kreuz |
1927 |
25 |
|
405 |
5,0 |
Ring |
Horizontal |
1927 |
18 |
|
423 |
5,0 |
Kurbel |
Horizontal |
1927 |
18 |
|
427 |
5,0 |
Kurbel |
Kreuz |
1927 |
18 |
|
999 |
7,0 |
Seitlich |
Kreuz |
1928 |
25 |
Total 34 Models |
Die Mischluft- und Kaltluft-Sturmlaterne wurde 1870 in den USA von John H. Irwin erfunden und patentiert. Bei allen Herstellern wurden Sturmlaternen sowohl mit Nummern und/oder mit Namen gekennzeichnet. Die Nummerierung entstand aus den Typen- und Katalognummern. Bei Nier-Feuerhand wurde die Nummernprägung der Laternen erst nach Ende des 1. Weltkriegs ca. 1921 eingeführt.
Wie in der Industrieproduktion üblich verwendet man zur Kennzeichnung von Typen und Merkmalen Nummernbänder. Die Vergabe nicht fortlaufender meist ungerader Ziffern an zweiter und dritter Stelle ermöglichte die Kennzeichnung von Grundtypen, Zwischentypen und Weiterentwicklungen. Die dreistellige Laternen-Nummer ist demnach keine fortlaufende Modell-Nummer, sondern als 3-stellige Kombination von Merkmals- (Typisierungs-) Ziffern zu verstehen. Eine besondere Systematik ist innerhalb einer Laternenreihe nicht durchgängig erkennbar (z. B. bei den Kaltluft-Laternen). Man vergab Zwischen-Nummern, die womöglich psychologisch der Laternengröße entsprachen: z.B. waren die FH225 und FH235 bezüglich der Größe zwischen der FH175 und FH275/6 angeordnet, was ja auch dann der Nummerierung entsprach. Die FH75 Atom könnte als FH075 verstanden werden, weil sie kleiner als die FH175 ist.
Farbige FEUERHAND Gläser bis 1945: Bekannte Referenzstücke im Jahre 2015
in den Sammlungen Bunk u. Wekenmann
Nach Katalogangaben waren farbige Gläser
in alle Größen erhältlich.
Tief-braun rote, tief blaue und geschwärzte durchgefärbte Gläser wurden in Folge der Verdunkelungsverordnungen ab 1939 hergestellt. Helle Gläser wurden von den Jenaer Glaswerken auch verschiedenfarbig beschichtet. Es gibt Hinweise aus Firmenunterlagen über dreifarbig beschichtete Gläser und Gläser mit segmentierten Sonderbeschichtungen (z. B. grau geschlitzt). Bekannt sind des Weiteren halb eingefärbte Gläser (hell - rot) in Überfang-Technik.
Dunkelrot |
Grün |
Bernstein rot-orange* |
Hell
gefrostet |
Schwarz |
Milchweiß |
Nr. Laterne |
||
X |
|
X |
X |
X |
X |
X |
75 |
|
X |
X |
X |
X |
X |
|
|
175 |
|
X |
X |
X |
X |
|
X |
|
176 |
|
X zylindrisch u. bauchig |
|
|
X
|
|
X |
|
176 Lu* |
|
X |
|
|
X |
|
|
|
225 |
|
|
|
X |
X |
|
|
|
235 |
|
|
|
|
X |
|
|
|
252 |
|
|
|
|
|
|
|
|
253 |
|
X |
|
|
X |
|
|
|
260 |
|
|
|
|
|
|
|
|
262 |
|
|
|
X |
X |
|
|
|
X |
270 |
|
|
|
|
|
|
|
271 |
|
|
|
|
|
|
|
|
272 |
|
X |
|
X |
|
|
|
|
275 |
|
X |
|
X |
X |
|
|
|
276 |
|
|
|
X |
|
|
|
|
X |
277 |
X |
|
|
|
|
|
|
280 |
|
|
|
|
|
|
|
|
282 |
|
|
|
|
|
|
|
375 |
||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
X |
X |
|
X |
X |
|
X |
201 |
|
X |
|
|
|
|
|
|
202 |
|
|
|
|
|
|
|
|
223 |
|
|
|
|
|
|
|
|
227 |
|
|
|
|
|
|
|
|
257 |
|
|
|
|
X |
|
|
X |
305 |
|
|
|
|
|
|
|
|
323 |
|
|
|
|
|
|
|
|
327 |
|
|
|
|
X |
|
|
|
405 |
|
|
|
|
|
|
|
|
423 |
|
|
|
|
|
|
|
|
427 |
*Bernsteinfarbige und rot-orangene Gläser aus der Zeit vor 1945 sind merkwürdigerweise bisher ganz wenige aufgetaucht.
Katalognachweise über verschiedenfarbige Gläser für die FH 176 "Luftschutz" sind bisher nicht bekannt.
Farbig
beschichtete FEUERHAND Gläser ab 1950: Bekannte
Referenzstücke im Jahre 2015
Auer-Gläser der frühen 50er Jahre bestanden aus durchgefärbtem Auer P40 Glas, was dem "JENAer Glas" entspricht. Milchweiße Gläser sind stets beschichtet. 2008 sind transparent grün, blau und gelb beschichtete zylindrische Suprax-Gläser der aktuellen Bauform aufgetaucht. Es ist noch nicht geklärt, ob es sich hier um Sonderserien einzelner Auftraggeber oder Versuchsmodelle handelt, oder ob diese einzeln angefertigt wurden. Blaue Gläser waren ab der Neugründung der Nier Feuerhand- Fabrik in Hohenlockstedt im Jahr 1950 nicht mehr im Lieferprogramm.
Glasfarben ab 1950
Gelb |
Grün |
Nr.Laterne |
||
X |
X |
X |
X |
175 |
X |
X |
X |
X |
176 |
|
|
|
|
252 |
X |
X |
|
|
275 |
X |
X |
X |
|
276 |